Freiheit
Freiheit wird in der Regel verstanden als die individuelle Möglichkeit, ohne Zwang zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten auswählen und entscheiden zu können. Der Begriff benennt einen Zustand der Autonomie.
Die klassische Unterscheidung geht zurück auf Isaiah Berlin, der in seinem Two Concepts of Liberty (1958) "positive" und "negative" Freiheit gegenüberstellt.
Negative Freiheit (Freiheit von) bezeichnet einen Zustand, in dem keine von anderen Menschen ausgehenden Zwänge ein Verhalten erschweren oder verhindern.
Positive Freiheit (Freiheit zu) bezeichnet einen Zustand, in dem die Möglichkeit der passiven Freiheit auch tatsächlich genutzt werden kann oder nach noch weitergehender Auffassung einen Zustand, in dem die Möglichkeit tatsächlich genutzt wird.
Negative Freiheit kann z.B. bedeuten, dass jemand seine Meinung äußern darf, ohne dass er hiervon von anderen z.B. durch Zensur gehindert würde. Positive Freiheit würde in diesem Beispiel bedeuten, dass auch die Kommunikationsmittel und der Zugang zu den Medien zur Verfügung steht oder nach weitergehender Auffassung, dass die jeweilige Meinung auch tatsächlich geäußert wird.
Den klassischen philosophischen Gesellschaftstheorien liegt die Idee der negativen Freiheit zugrunde.
Weitere Unterteilungen:
- individuelle Freiheit, z.B. der Freiheit, die eigene Meinung zu äußern, und kollektive Freiheit, z.B. der Freiheit eines Landes von einer Besatzungsmacht.
- innere Freiheit und äußere Freiheit. Während äußere Freiheit eine soziale Größe ist und z.B. rechtliche, soziale und politische Umstände umfasst, beschreibt innere Freiheit einen Zustand, in dem der Mensch seine eigenen, „inneren“ ihm zur Verfügung stehenden Möglichkeiten und Anlagen nutzt und sich dabei auch von inneren Zwängen wie z.B. Trieben, Erwartungen, Gewohnheiten, Rollenmustern, Konventionen, Moralvorstellungen u.ä. befreit und sie stattdessen durch rationale Wahl ersetzt (Souveränität). Als Schlüssel zur inneren Freiheit werden heute vor allem Erziehung und Bildung verstanden.
Lässt uns das alles kalt in unserer Entwicklung? Ist der Rahmen eines Lebens (Gesellschaft, Schule/Beruf, etc) wirklich frei von uns bestimmbar? Oder doch nur das Ausmaß, wie wir die uns gegebenen Möglichkeiten nutzen?Ist das Ganze nur eine Illusion?
Alternativ kann man auch sagen: ja, ich bin frei - warum macht man sich denn überhaupt solche Gedanken? Der Mensch ist ja auch das einzige Lebewesen, dass sich Gedanken darüber macht, weshalb er existiert - aber wer hat gesagt, dass das so gut ist? Alles was ich tue - und seien es auch die indirekten Konsequenzen meines Wollens - , das tue ich aus freien Stücken. Die Definition der Selbstbestimmung erscheint hier weniger problematisch als die Frage, wovon das eigene Wollen frei zu sein hat, damit von einem freien Willen gesprochen werden kann. Aber da kommt man schon wieder in das ganze Nachdenken rein.
Auch wenns nicht immer ganz einfach ist, aber man sollte das Leben und die damit verbundene Freiheit scham- und gnadenlos ausnutzen. Es kommt eh immer anders als man denkt (an der Stelle sei bemerkt, dass auch die Themen Zufall und Notwendigkeit sehr interessant sind, aber vielleicht mal zu einem späteren Zeitpunkt Anlass zur Diskussion sein können). Ab dem 16. geht's los ;-) "Gleichgesinnte" und "Andersdenkende" sind gerne wilkommen........
2 Comments:
Herr Merlö,
hast du mit dem Karch getroffen oder willst du einfach einen gegenpol zu meinen sinnfreien Blog-Erlebnisberichten setzen.
Zu welchen pilospophischen Ergüssen du dich hinreißen lässt aufgrund eines Auszuges ist schon beeindruckend.
Da fällt mir auch nur wirklich ein gutes Zitat ein: "Free at last free at last thank god almighty we are free at last!"
8. Dezember 2006 um 19:35
Weder das eine noch das andere LeMarcü. Und auch der Auszug ist nur ein kleiner Beweggrund gewesen, der mich zu diesen Zeilen veranlasst hat. Die Erkenntnis kam an anderer Stelle....
9. Dezember 2006 um 10:39
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